Strahlend kommt der Kollege morgens ins Büro, mit einem Lächeln setzt sich der Bewerber beim Vorstellungsgespräch, gut gelaunt begrüßt der Verkäufer seinen Kunden. Gute Laune ist ein Erfolgsfaktor. Aber warum ist das so und wie können Bewerber, Mitarbeiter und Führungskräfte das nutzen?
Gute Laune macht sympathisch
Im Vorstellungsgespräch zählt er: der erste Eindruck. Mehr als alle gesagten Worte, beeinflusst die nonverbale Kommunikation die Entscheidung für oder gegen einen Kandidaten. Die gute Laune des Bewerbers führt zu Sympathie beim Gegenüber und verstärkt optimalerweise den positiven Eindruck des Gesagten.
Der Psychologe Chris Robert (Universität Missouri-Columbia) hat sich zum Beispiel intensiv mit dem Thema „Humor am Arbeitsplatz“ beschäftigt und kommt u.a. zu dem Ergebnis: Lustige Menschen, die Optimismus im Job verbreiten, steigern ihr Ansehen im Unternehmen enorm, Kollegen und Vorgesetzte erinnern sich häufiger an sie und sie werden öfter weiterempfohlen als andere. – Ein unschätzbarer Vorteil für Bewerber in jedem Vorstellungsgespräch.
Gute Stimmung macht auch Unternehmen attraktiv
Die Wissenschaftler Adrian Gostick und Scott Christopher haben in einer Studie mehr als eine Million Angestellte dazu befragt, was diese motiviert oder was einen Arbeitgeber attraktiv macht. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Die Menschen mögen Betriebe umso mehr, wenn in diesen häufig gelacht wird. Also liebe Personaler-Kollegen: Im Vorstellungsgespräch kommt es nicht nur auf die gute Laune und positive Ausstrahlung des Bewerbers an.
Gut gelaunte Menschen sind leistungsfähiger
Universität von Toronto. Drei Gruppen von Probanden werden vom Psychologen Adam Keith Anderson untersucht: Die erste Gruppe wurde mit Musik in eine gute Stimmung versetzt. Die zweite Gruppe bekam traurige Musik zu hören, während die Kontrollgruppe über geografische Fakten etwas zu lesen bekam. Danach lösten die Teilnehmer Aufgaben. Die erste Gruppe, welche zuvor in eine gute Stimmung gebracht wurde, zeigte deutlich bessere Ergebnisse bei der Aufnahme- und Analysefähigkeit.
Nicht zuletzt wegen der vielen positiven Effekte gibt es seit ein paar Jahren das Berufsbild des „Feel Good Managers“, auch in ersten deutschen Unternehmen. Weil sich die Einstellung des Mitarbeiters – die natürlich nicht nur von der eigenen guten Laune, sondern auch von den Kollegen, Arbeitsklima etc. abhängt – direkt auf die Leistungsfähigkeit auswirkt.
Aber man kann doch nicht nur gut gelaunt sein
Das stimmt, ist aber auch nicht nötig. Entscheidend ist der Anteil an positiven Gedanken: Die Wissenschaftler Barbara L. Fredrickson und Marcial Losada von der University of Carolina haben berechnet, dass ein positiver Quotienten von mindestens 3 : 1, also drei positive auf ein negatives Gefühl, ausreicht für eine positive Grundeinstellung. Und wie verbessert man den Anteil an Positivem, falls nötig?
Erwiesenermaßen wird die Ausschüttung von Glückshormonen, wie Serotonin und Endorphine, durch regelmäßige Bewegung und Sport aktiviert. Auch (Tages-/Sonnen-)Licht ist ein „Glücklichmacher“. Auch bestimmte Lebensmittel machen gute Laune, vor allem die mit einem hohen Anteil an der Aminosäure Tryptophan. Dazu gehören zum Beispiel Bananen, Avocados, Feigen, Haferflocken, Parmesan und diverse Nüsse. Und auch (die richtige) Musik wirkt sich positiv aus.
Offene Stellen
Ach übrigens , noch eine gute Nachricht für alle, die heute nicht gut gelaunt sind:
Im oben erwähnten Test von Anderson in Toronto hat sich herausgestellt, dass die schlecht gelaunten Probanden aus Gruppe 2 (traurige Musik) im Konzentrationstest besser abgeschnitten haben und sich bei einzelnen, einfachen, wiederkehrenden Tätigkeiten weniger ablenken ließen. Falls Sie also heute schlechte Laune haben, machen Sie doch einfach mal etwas Monotones, z.B. die Ablage im Büro oder Inventur.
Und nehmen Sie nach erfolgreicher Fertigstellung der hochkonzentrierten Tätigkeit an unserem Gewinnspiel auf Facebook teil (ab 10.01. bis 15.01.2017, 20 Uhr), um für mehr Musik und gute Laune zu sorgen.